„Wir haben ein Modell namens ChatGPT darauf trainiert, dialogorientiert zu interagieren. Das Dialogformat ermöglicht es ChatGPT, Folgefragen zu beantworten, seine Fehler einzugestehen, falsche Prämissen in Frage zu stellen und unangemessene Anfragen abzulehnen. ChatGPT ist ein Geschwistermodell von InstructGPT, das darauf trainiert ist, einer Anweisung in einer Eingabeaufforderung zu folgen und eine detaillierte Antwort zu geben.“
Dieser Text ist im englischen Original auf https://openai.com/blog/chatgpt/ zu finden. Die Firma OpenAI hat ein Tool entwickelt, das auf absehbare Zeit in der Lage wäre, Google als Suchmaschine abzulösen. In unserem Artikel stellen wir die künstliche Intelligenz vor und geben eine Einschätzung ab, wie KI den Kommunikationssektor verändern könnte.

Was ist ChatGPT? 

Der Chatbot „ChatGPT“ GPT steht für Generative Pretrained Transformer, zu Deutsch „(vor-) trainierter, generativer Transformator“. Damit wird ein Prozess beschrieben, bei dem eine künstliche Intelligenz Fragen in natürlicher Sprache beantworten kann. Anders als Systeme, die lediglich auf Datenbanken zurückgreifen, entwickelt sich der ChatGPT konstant weiter. Er lernt, Sprache richtig zu verstehen und orientiert sich dabei an Texten, die er im Internet findet. Da er Quellen (derzeit) nicht auf Glaubhaftigkeit prüfen kann beziehungsweise auch auf Falschinformationen zurückgreifen kann, ist er aktuell noch mit Vorsicht zu genießen.

Was kann ChatGPT?

Im Grunde genommen kann die künstliche Intelligenz Antworten auf alle möglichen Fragen geben. Um den Chatbot zu verstehen, haben wir uns einen Testzugang angelegt, der aktuell noch kostenlos zu nutzen ist. So haben wir die KI unter anderem gebeten, in eigenen Worten zu erklären, was eine Customer Journey ist. Die Antwort haben wir als zufriedenstellend empfunden:

 

Auch unpräzisere Fragen wie „Wer steht bei Bayern im Tor?“ konnte die KI gut beantworten und überrascht sogar mit Empathie. So antwortete der Bot auf die generische Frage, wer bei Bayern im Tor stehe:

 

Wie unterscheiden sich Google und ChatGPT? 

Der größte Unterschied liegt vor allem im Anwendungsbereich. Während Google als weltweit größte Suchmaschine bekannt ist, die nahezu in Echtzeit Treffer auf den gewünschten Suchbegriff auswirft, ist der ChatGPT von Haus aus ein Chatbot. Diese sind in erster Linie dazu gedacht, User:innen beispielsweise nach dem Aufruf einer Website zu navigieren oder bei der Web-Suche zu unterstützen.

Hinter beiden Systemen steckt eine künstliche Intelligenz, die programmiert wurde in bestimmten Mustern zu handeln. Während Google sich eigenen Datenbanken bedient und primär durch Algorithmen bestimmt ist, versucht der ChatGPT seinen Wissenstand stetig auszubauen.

Ein weiterer Unterschied besteht in der Flexibilität. So gut der ChatGPT auch Sprache zu verstehen und anzuwenden weiß, ist er aktuell rein auf Textinhalte anwendbar. Google liefert User:innen auf Suchanfragen teils Millionen von Treffern, die neben Texten auch Bilder oder Videos umfassen.

Kann der ChatGPT Google ersetzen? 

Wir legen uns fest: in der aktuellen Form nicht.
Dafür sind die Möglichkeiten der KI aktuell zu stark begrenzt und die Fehleranfälligkeit aufgrund unseriöser Quellen noch zu hoch. Doch nach weiteren Optimierungen sowie Verknüpfung verschiedener Bots kann eine Dialog-KI das Suchverhalten der Menschen tatsächlich revolutionieren. Was die künstliche Intelligenz tatsächlich in absehbarer Zeit zu leisten vermag, können wir nicht mit Gewissheit sagen.

Recht sicher ist allerdings, dass KI-basierte Systeme massiven Einfluss auf Suchmaschinen haben werden. Da auch Intelligenzen wie der ChatGPT auf Datensätze des Internets zurückgreifen, wird es spannend zu beobachten sein, inwiefern eigene Angebote bei der Recherche berücksichtigt werden.